Regionalbewusst bauen und leben: Auszeichnung für drei Gemeinden

LANDKREIS FULDA. Die Gewinner des Wettbewerbs „Regional bauen & leben“ sind in den vergangenen Wochen Stück für Stück vorgestellt worden. Eine besondere Würdigung erhalten nun drei Kommunen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben: Hosenfeld, Petersberg und Poppenhausen.

Nachhaltig und ressourcenschonend: Die Gemeinde Hosenfeld hat ein leerstehendes Gebäude im Ortskern saniert und mit der Verwaltung bezogen. Foto: Andreas Reus

„Auch Gemeinden zeigen Regionalbewusstsein, was uns ganz besonders gefreut hat“, erklärt die Jury.  Damit geht die Hoffnung einher, dass ein Regionalbewusstsein auch verstärkt in Bebauungsplänen Eingang finden wird – weniger durch eine größere Regelungsdichte, als vielmehr durch die Einarbeitung von verbindlichen regionalen Nachhaltigkeitsstrategien der jeweiligen Kommune.

Eine besondere Würdigung erhalten im Rahmen des Wettbewerbs die Gemeinden Petersberg, Hosenfeld
und Poppenhausen. Hosenfeld hat auf einen Rathaus-Neubau verzichtet und zieht in ein durchaus regionalbewusst umgebautes Gebäude im Ortskern. Den Umzug in das leerstehende Gebäude nicht als Notlösung zu betrachten, sondern als Chance, ist nachhaltig, ressourcenschonend und damit gelebtes Regionalbewusstsein.

Die Gemeinde Petersberg hat mit dem Kindergarten „Zipfelmütze“ bewiesen, dass man mit der Wahl des richtigen Grundstücks und einer regionalbewussten Farb- und Materialwahl auch großflächige Gebäude gut an die Ortslage anbinden und etwas Schönes schaffen kann, ohne sich extravaganter Formen zu bedienen. Dies ist auch in der Gemeinde Poppenhausen am Zeltplatz Struth so umgesetzt worden.

Bilanz des Wettbewerbs

„Wir freuen uns sehr, dass 37 Eigentümer von regionalbewussten Gärten und Gebäuden sich am Wettbewerb beteiligt haben“, so die Jury. „Gewonnen haben eigentlich alle – jede und jeder auf seine Art.“ Die einen haben gewonnen, indem sie sich bestätigt sehen in ihrem Tun, andere, weil sie vielleicht Ideen oder Anregungen bekommen haben oder vielleicht Lust bekommen haben dem Thema Regionalbewusstsein in ihrem Leben künftig mehr Gewicht zu geben, unabhängig vom eigenen Haus oder Garten.

Und nicht zuletzt haben auch die Juroren gewonnen. „Durch viele Begehungen und durch die intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Gebäuden und Gärten ist ‚Regionalbewusstsein‘ auch für uns wieder ein Stück greifbarer geworden und raumgreifender in seiner Auswirkung auf unser aller Zusammenleben“, blickt die Jury zurück.

Bei der Bewertung der Wettbewerbsbeiträge wurde für Laien wie auch für Fachleute schnell klar, dass es bei dem Wettbewerb nicht darum ging, das zu 100 Prozent perfekt regionale Objekt zu finden, sondern vielmehr die Fülle der Möglichkeiten aufzuzeigen und die Erkenntnis zu erlangen, dass eine gelebte Regionalität sich nicht nur weiterentwickeln kann, sondern muss, um z.B. auf neue Wohn-, Arbeitsformen und Gesellschaftsströmungen zu reagieren.

Dabei kann jeder und jede nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag leisten, sei es durch die naturnahe Anpflanzung und Pflege einer öffentlichen Fläche im Ort oder durch die Bereitschaft, trotz eines Mehrpreises, dem regionale Produkte vor Ort den Vorrang zu geben oder einfach durch mehr Achtsamkeit mit er Natur.

Weitere Infos zum Wettbewerb und alle Gewinner gibt es online unter www.landkreis-fulda.de/regionaltypisches-bauen