Roland Müller hat 77-mal die Sterne nähergebracht

RHÖN. Seit mehr als sechs Jahren erläutert der Verein Sternenpark Rhön e. V. in einer monatlichen Himmelsvorschau Himmelsphänomene und die Konstellationen der Sterne. Die Texte stammten aus der Feder des „Sternenpoeten“ Roland Müller, der mit Nummer 77 nun seine letzte Himmelsvorschau geschrieben hat. Zum Abschied gibt es einen astronomischen Adventskalender.

Sabine Frank und Roland Müller. Foto: Marion Eckert

„Mit der Wintersonnenwende geht das Erdenjahr zu Ende“, so wird die aktuelle Himmelsvorschau eingeleitet. Bildhafte Sprache, Poesie und eine Prise Fantasie formten von Beginn an die astronomischen Analysen von Roland Müller. Das machte die Himmelsvorschau weit über den Sternenpark Rhön hinaus bekannt und beliebt. Im Sommer 2015 schrieb der Stuttgarter erstmals die Vorschau. Er war bis dahin erst einmal in der Rhön gewesen: 1989, kurz vor der Grenzöffnung, zum Urlaub mit seiner Familie in Ostheim, wo er bei einer archäologischen Grabung dabei war. Ein unvergesslicher Urlaub – trotzdem sollte es bis zum nächsten Besuch in der Rhön knapp drei Jahrzehnte dauern.

2015 sah er zufällig eine Dokumentation über Lichtverschmutzung mit Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank und Dr. Andreas Hänel. „Das elektrisierte mich“, erinnert sich Müller, der sich in seiner Heimat bereits in den 1990er Jahren für die Einsparung von Lichtimmissionen engagierte. Per Mail entstand nach dem TV-Beitrag der Kontakt zum Verein Sternenpark Rhön. Schnell war die Idee der poetischen Himmelsvorschau geboren. Mit dem Format verknüpfte Roland Müller die Leidenschaften Astronomie und Lyrik.

Und wie geht es im Sternen-Adventskalender 2021 weiter? „Am 13. und 14. Dezember erreichen die Geminiden – Sternschnuppen, die aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen scheinen – ihr Maximum. Bevor der Mond dann am 19. Dezember seine volle Größe und Leuchtkraft erreicht, werden die Türchen zu den Fixsternen geöffnet. Mitten im sahneweißen Milchstraßenband funkelt das prächtige Sternbild Perseus, und ganz in der Nähe Capella, der nördlichste Stern des Wintersechsecks. Am 21. Dezember macht die Sonne mit ihrer Wintersonnenwende schließlich das Türchen zum Winteranfang auf. Das Jahr endet am 31. mit einer Planetenparade über dem Südwesthorizont: Venus, Merkur, Jupiter und Saturn – alle auf einen Blick!“

Auf die Himmelsvorschau müssen Sternenfreundinnen und -freunde künftig zum Glück nicht verzichten. Franz-Peter Schmidt vom Verein Sternenpark Rhön e. V. wird die Serie fortführen.